

Mauterhöhung nicht zielführend
Das Bundeskabinett hat die neuen Mautsätze gebilligt. Zwar müssen Bundestag und Bundesrat noch zustimmen, dies scheint aber reine Formsache zu sein. Ab Dezember 2023 wird damit nicht einmal ein Jahr nach der letzten Mauterhöhung eine zusätzliche CO2-Abgabe von 200 Euro pro Tonne erhoben, was de facto einer Verdopplung der aktuellen Mautsätze gleichkommt. Dabei werden die Mehreinnahmen nach derzeitigen Plänen nicht in die Straße, sondern in den Ausbau der Schiene fließen.
Null-Emissions-Fahrzeuge werden von der Mauterhöhung befreit sein. Ziel sei es, so den Umstieg auf alternative Antriebe zu fördern, heißt es aus Regierungskreisen.
Holger Dechant, Vorstandsmitglied Gruber Logistics / Geschäftsführer Universal Transport, sieht darin einen Widerspruch in sich: „Generell unterstützen wir jegliche Bemühungen, die Nachhaltigkeit im Transportwesen voranzubringen und umweltfreundliche Lösungen in unserem Unternehmen zu implementieren. Allerdings sind Null-Emissions-Fahrzeuge, die von der CO2-Komponente befreit sein werden, in unserem Geschäftssegment bisher ebenso wenig verfügbar wie eine entsprechende flächendeckende Tank- und Ladeinfrastruktur. Uns bleibt damit keine Wahl als die Zusatzgebühren mitzutragen. Die Umweltfreundlichkeit auf der Straße wird damit nicht gefördert.“
Nach dem derzeitigen Kenntnisstand durch Informationen verschiedener Branchenverbände sowie des BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr), geht die Branche aktuell von einer mautbedingten Frachtpreissteigerung von mindestens 12% aus.
„Fest steht in jedem Fall, dass dies für Transportunternehmen aus eigenen Mitteln finanziell nicht mehr darstellbar ist. Die Zusatzabgaben müssen an die Verlader und damit letztlich an die Endverbraucher weitergegeben werden“, sagt Dechant.