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27. März 2020

Gemeinsamer Appell mittelständischer Logistikdienstleister in Ostwestfalen

Mehr Unterstützung und Anerkennung für unsere Helden der Straße

Mit Beteiligung von: Sascha Hähnke (Rhenus Transport | Bielefeld), Holger Dechant (Universal Transport | Paderborn), Dirk Mutlak (Tevex Logistics | Rheda-Wiedenbrück), Frank Zill (Westfalen-Lippe Speditions- und Lagerhausgesellschaft | Herford), André Theilmeier (Frankenfeld Spedition | Verl)

Freitag, 27. März 2020

„Krankenschwestern, Pfleger, Ärzte und Ärztinnen oder auch VerkäuferInnen: Sie alle leisten im derzeitigen Ausnahmezustand durch die massiven Auswirkungen des CoronaVirus einen Beitrag für unsere Gesellschaft, der nicht genug gelobt und im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen kann.

Doch auch eine weitere Berufsgruppe leistet derzeit Herausragendes: Unsere BerufskraftfahrerInnen. Sie sind es, die unter erschwerten Bedingungen dafür sorgen, dass der Nachschub an Lebensmitteln in den Supermärkten nicht abreißt. Sie sind es, die sich bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit dafür engagieren, dass Medikamente rechtzeitig in die Krankenhäuser gelangen und Betriebe ihre Produktion weiterführen können. Sie sind es, die die Lieferketten in der Region Ostwestfalen und darüber hinaus aufrechterhalten.

Unsere Berufskraftfahrer sind stille Helden. Sie sind jeden Tag und sogar nachts für uns da. Sie nehmen in Kauf, dass sie nicht wie andere Berufstätige mit ihren Familien am Abendbrottisch sitzen, zu Hause duschen und im eigenen Bett schlafen können. Wir, ein Kreis von Logistikunternehmen, die im Raum Ostwestfalen aktiv sind, wünschen uns mehr Anerkennung für den Beruf des Berufskraftfahrers und der Leistungen, die die Mitarbeiter täglich für unsere Gesellschaft erbringen.

Die Erfahrung der vergangenen Tage zeigt, dass unseren Fahrer nicht nur mangelnde Wertschätzung der Gesellschaft entgegen gebracht wird. Nein, sie werden von einigen Kunden bei Eintreffen am Auslieferungsort geradezu ausgegrenzt. Selbstverständlich muss alles getan werden, um eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Aber auch unsere Berufskraftfahrer benötigen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Als Logistikdienstleister unternehmen wir alle Anstrengungen, unsere Fahrer mit Masken, Handschuhen und Desinfektionsmitteln auszustatten. Doch die Lieferengpässe machen auch vor uns keinen Halt.

Und nicht nur Stigmatisierung stellt unsere Berufskraftfahrer derzeit vor große Herausforderungen: Sie können ihre Kinder nicht im Home-Office betreuen. In den jetzt geschlossenen Raststätten an den Autobahnen bekommen sie kein Mittagessen mehr. Und sogar Grundhygiene wie Duschen ist an vielen Raststätten derzeit nicht möglich. Gleichzeitig erschweren und verlängern die Vielzahl von Kontrollen insbesondere an den Grenzen zu unseren Nachbarländern den Arbeitstag.

Unsere Politiker müssen jetzt Handeln: Logistik ist systemrelevant, denn sie ermöglicht es, die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft aufrechterhalten zu können! Gerade in Ostwestfalen, wo Logistikunternehmen zahlreiche Großunternehmen und Weltmarktführer beliefern.

Wir fordern von der Politik, diese Grundbedürfnisse aufrechtzuerhalten. Jeder hat Verständnis, wenn es kein Drei-Gänge-Menü mehr an der Raststätte gibt. Aber eine heiße Suppe aus der Gulaschkanone, ein Zugang zu sanitären Einrichtungen und die Möglichkeit der Betreuung von Kindern in Notfall-Kitas würden unseren Fahrern ihre Arbeit massiv erleichtern.

Um den Warenverkehr weiterhin zu ermöglichen, ist es unabdinglich, dass die Grenzen zu unseren europäischen Nachbarn für den Lkw-Verkehr weiterhin geöffnet bleiben und alles getan wird, um lange Staus zu minimieren. Die Verlängerung von Lenkzeiten ist ein wichtiger Schritt, um den Verkehr auf unseren Straßen zu entzerren. Im Klartext bedeutet dies aber auch weniger Ruhezeit und eine noch stärkere Beanspruchung der Fahrer, die weiterhin verpflichtet sind, ihr Fahrzeug sicher zu lenken. Und: Derzeit regeln viele Bundesländer die Lenk- und Ruhezeiten noch individuell.

Wenn Politik, Unternehmen und unsere Gesellschaft ihre Haltung gegenüber den Berufskraftfahrern nicht verändert und diese mehr unterstützt, werden sie ihre wichtige, systemrelevante Arbeit nicht mehr lange professionell ausüben können.“

Für Interviews stehen Vertreter der beteiligten Unternehmen gern bereit.

Bitte wenden Sie sich zur Koordination an:

Astrid Unverricht Medienbüro am Reichstag GmbH
E-Mail: astrid.unverricht@mar-berlin.de
Mobil: 0176 / 21 79 29 66

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